WARENKUNDE Ingwer und Kurkuma Diese zwei machen keinen Hehl aus ihrer Verwandtschaft: Ingwer und Kurkuma gehören beide der Pflanzenfamilie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) an. Typisch für die durchaus deko rativen Stauden: ihr Rhizom – ein verdickter Wurzelstock, der unterirdisch wächst. Und nicht nur optisch besteht zwischen Ingwer und Kurkuma eine gewisse Ähnlichkeit. Auch der hohe Gehalt an duftenden ätherischen Ölen eint die beiden Gewürzpflanzen, deren Ursprung man in Südostasien vermutet. REZEPTIDEE Kurkuma-Limonade Zutaten für 100 ml Ansatz (ergibt je nach Konzentration 0,7–1 l Limonade) 3–4 frische Kurkumawurzeln (alternativ: Ingwer) / Rohrohrzucker / Wasser Zubereitung Ansatz 1 EL geriebene, ungeschälte Kurkuma (wichtig: mit Schale reiben) und 2 EL Zucker mit 100 ml Wasser mischen, umrühren und mit einem Tuch bedeckt bei Zimmertemperatur ziehen lassen. An den nächsten 4 Tagen erneut jeweils etwas geriebene Kurkuma sowie 1 EL Zucker hinzugeben und gut umrühren. Nach 2–3 Tagen bilden sich Bläschen – ein Zeichen für die begonnene Gärung. Nach etwa 5 Tagen ist der Ansatz fertig. Limonade Ansatz durch ein Sieb geben und je nach Geschmack mit Zucker und Wasser auffüllen. Das Gemisch in Schraubverschluss- oder Bügelflaschen füllen und mehrere Tage bei Zimmertemperatur gären lassen. Wichtig: Die Flaschen einmal täglich vorsichtig öffnen und Druck ablassen. Sobald es sprudelt und der Geschmack angenehm ist, im Kühlschrank lagern und genießen. Tipp: Die Limonade kann mit weiteren Gewürzen aromatisiert werden, zum Beispiel mit frischem Ingwer, Pfefferkörnern, Kräutern oder getrockneten Früchten. braucht Zeit Zubereitungszeit: ca. 5 min + mehrere Tage Ziehzeit nach Geschmack Lesen Sie mehr über fermentierte Getränke in der März-Ausgabe. 6 Alnatura Magazin Februar 2018
Ingwer Schneidet man eine Ingwerknolle an, so macht sich ein frischer, beinah zitrusartiger Duft breit. Beißt man hinein, wird es scharf. Verantwortlich sind verschiedenste ätherische Öle sowie Stoffe wie Zingeron oder Gingerol. Sie alle sorgen für das charismatische Ingweraroma, ohne das die Küchen der Welt um einiges ärmer wären. Denn Ingwer ist vielseitig – ob frisch gerieben oder getrocknet als Pulver, ob in pikanten oder süßen Speisen, ob als Teeaufguss oder Limonade. Schätzt man das ganze Aromen spektrum, sollte man frischen Ingwer verwenden und beim Kauf nach festen Knollen mit glänzender Schale Ausschau halten. Angeschnittene Stellen am besten mit einem feuchten Tuch abdecken und die Knolle im Kühlschrank lagern. Unschlagbar frisch ist natürlich selbst angebauter Ingwer: Einfach ein Stück in die Erde stecken und beachten, dass er es tropisch mag. Also regelmäßig gießen und einen sonnigen Platz aussuchen, perfekt sind das Gewächshaus oder die Fensterbank. So hat man im Spätherbst Ingwer aus eigener Ernte. Die Knolle nur als Gewürz zu sehen, wird ihr im Übrigen nicht gerecht: Ingwer ist die Heilpflanze des Jahres 2018. Kurkuma Beim Anschneiden einer Kurkumaknolle fällt vor allem eines auf: ihre intensive gelb-orange Farbe. Indischer Safran und Gelbwurz sind oft verwendete Synonyme. Dabei kann man mit Kurkuma nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich Akzente setzen. Der frische Wurzelstock hat ein würzig-erdiges Aroma mit leicht bitterer Note und ganz dezenter Schärfe. Cumarin ist der Inhaltsstoff, der für die Farbe sorgt; ätherische Öle wie Turmeron und Zingiberen geben den Geschmack, der im Übrigen auch in jeder Curry-Gewürzmischung steckt. Die kulinarische Heimat von Kurkuma wird in der indisch-ayur vedischen Küche vermutet. So wie die der goldenen Milch, einem traditionellen Getränk der Yogis, bestehend aus heißer Milch, Kurkumapaste und weiteren Gewürzen. Überhaupt wird der Großteil des gelben Wurzelstocks in Indien produziert – und auch verbraucht. Dabei kann man die attraktive Staude ähnlich dem Ingwer auch hierzulande anbauen. Zumindest in den Sommermonaten; kommt Frost, fühlen sich beide auf der Fensterbank wohl. Tipp: Beim Schneiden der Kurkuma am besten Handschuhe tragen, da die Knolle stark abfärbt. AW
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