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Alnatura Magazin Juli 2018

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NATURKOSMETIK

NATURKOSMETIK Mikroplastik – winzige Teilchen, große Gefahr Es dient als Schleifpartikel oder soll Konsistenz und Schimmer in Shampoo, Peeling und Co. bringen: Mikroplastik. Als Bestandteil vieler konventioneller Kosmetikprodukte gelangt es über das Abwasser in die Umwelt, mit unabsehbaren Folgen. Doch es gibt Alternativen. Gut zu wissen Eine Untersuchung der Weltnaturschutzunion (IUCN) aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass die zwei Hauptquellen für Kleinstplastikpartikel in den Weltmeeren Autoreifen und synthetische Textilien sind. Verbraucher können daher die Menge an Mikroplastik reduzieren, indem sie so oft wie möglich das Auto stehen lassen, auf Kleidung aus Polyester und Ähnlichem verzichten und stattdessen auf Naturfasern wie Baumwolle, Viskose und Leinen setzen.

Für Naturkosmetik ist Mikroplastik verboten. Mikroplastik besteht aus festen, unlöslichen synthetischen Polymeren (Kunststoffen), die kleiner als fünf Millimeter sind. Während zum primären Mikroplastik auch der in der Kosmetikindustrie eingesetzte Kunststoff zählt, entsteht das sekundäre beim Verwitterungsprozess, beispielsweise wenn Sonne oder Wellenbewegungen eine Plastikflasche in immer kleinere Teile spalten. Die Crux: Die einst revolutionäre Eigenschaft von Plastik – nahezu unzerstörbar zu sein – wird nun zu einem globalen Umweltproblem mit unabsehbaren Folgen. Denn Mikroplastik braucht mitunter Hunderte von Jahren, um abgebaut zu werden. In Kosmetik kommt es sowohl als Partikel als auch in flüssiger Form vor. Dort dient es als Bindemittel, Schleifpartikel, Filmbildner oder Füllmittel, zum Beispiel in Zahnpasta, Peelings, Lippenstiften oder Duschgelen. Nach dem Benutzen gelangen die Partikel in die Kläranlagen, wo sie nur ungenügend aus dem Wasser gefiltert werden können. Der Großteil landet erst in unseren Flüssen und dann in den Weltmeeren. Achtung Mikroplastik! Hinter diesen Begriffen auf Verpackun gen verbergen sich Kunststoffe: Kunststoff Polyethylen Polypropylen Polyethylenterephthalat Nylon-12 Nylon-6 Polyurethan Acrylates Copolymer Acrylates Crosspolymer Polyacrylat Polymethylmethacrylat Polystyrol Quelle: BUND Abkürzung PE PP PET Nylon-12 Nylon-6 PUR AC ACS PA PMMA PS Die Gefahren Mikroskopisch kleine Plastikpartikel sind mittlerweile in allen Bereichen der Umwelt nachweisbar. Besonders verheerend: An den winzigen Partikeln lagern sich bevorzugt organische Stoffe ab, darunter auch schwer abbaubare Umweltgifte. Diese gelangen in den Körper von Tieren, die das Mikroplastik zusammen mit winzigem Zooplankton fressen. Das betrifft auch uns Menschen: In Speisefischen wie Kabeljau oder Thunfisch und in Meeresfrüchten konnten winzige Kunststoffteilchen nachgewiesen werden. Welche Auswirkungen dies auf den menschlichen Körper hat, ist derzeit noch weitgehend unerforscht. Das können Sie tun Verbraucherinnen und Verbraucher können einen ersten Schritt in die rich tige Richtung machen, indem sie konsequent auf Kosmetik verzichten, die Mikroplastik enthält. In zertifizierter Naturkosmetik sind die winzigen Kunststoffteilchen seit jeher verboten. Stattdessen wird beispielsweise bei Peelings auf gemahlene Olivenkerne, Wachs- oder Sandperlen gesetzt. Auf EU-Ebene wird bereits über ein Verbot von Mikroplastik diskutiert. Und Großbritannien ist jetzt mit gutem Beispiel vorangegangen: Seit diesem Monat ist der Verkauf von Kosmetikprodukten mit Plastikkügelchen verboten. JAB Tipp: Der BUND stellt auf seiner Website bund.net einen Einkaufsratgeber bereit, der alle Kosmetikmarken und deren Produkte auflistet, die Mikroplastik enthalten. Und mit der App Codecheck können Verbraucher im Drogeriemarkt unmittelbar prüfen, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Alnatura Magazin Juli 2018 25

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