ALNATURA BEWEGT Rüdiger Kasch (kleines Bild) bei der Versammlung der Genossenschaft BIregO. Das nächste Treffen ist auf dem Alnatura Campus in Darmstadt geplant. Genossenschaft BIregO 2014 wurde der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz staatlich anerkannte Öko-Modellregion. Aus einem Arbeitskreis Druschfrüchte entstand die Genossenschaft BIregO mit derzeit 200 Mitgliedern. Faire Preise für die Bäuerinnen und Bauern zu garantieren und gleichzeitig für die Kundinnen und Kunden einen vernünftigen Preis zu gestalten, was bedeutet das konkret für Alnatura? RK: »Um das möglich zu machen, müssen wir effizienter werden und wo es möglich ist, unsere Kosten senken. Wir verbessern ständig unsere Logistik und steigende Mengen ermöglichen es uns zum Beispiel, den Preis für das Alnatura Weizenmehl Type 405 (Demeter) immer noch bei 1,39 Euro zu halten, obwohl derzeit die Preise für Getreide davongaloppieren. Das geht in schwierigen Zeiten zuweilen nur, i ndem wir unsere Gewinnspanne neu austa rieren und so weit wie möglich nach unten korrigieren. Oberstes Gebot ist bei Alnatura, Gewinne nur für sinnvolle Zwecke einzusetzen. Wir möchten, dass die Bio-Landwirtschaftsbetriebe und unsere Kundinnen und Kunden zufrieden sind. Sinnvoll für Mensch und Erde, dafür ist Alnatura vor über 30 Jahren angetreten.« MS: »Auch wir müssen uns so effektiv wie möglich organisieren, Kosten senken, wo es geht, und die Qualität unserer Felderzeugnisse sichern. Deshalb war der Schritt zur Genossenschaft so wichtig. Im letzten Jahr haben wir es geschafft, ein gemeinsam finanziertes Getreidelager in Betrieb zu nehmen. Kurze Wege und modernste Technologie und Technik sparen Transport- und Logistikkosten und garantieren eine stabilere Qua li tät der Drusch früchte, also alles von Weizen über Raps, Bohnen bis hin zu Sonnenblumen.« Sie sprechen davon, auf Augenhöhe miteinander umgehen zu wollen. Wie sieht das konkret aus? RK: »Indem wir vor allem den Landwirtinnen und Landwirten zuhören. Höhere Qualitätsanforderungen an Lebensmittel, Material engpässe und steigende Preise aufgrund der Coronapandemie, Ernteverluste durch zu viel oder zu wenig »Alnatura versteht sich als Arbeitsgemeinschaft für die Förderung der biologischen Landwirtschaft. Partnerschaft auf Augenhöhe ist uns dabei ganz wichtig.« Rüdiger Kasch Regen und vieles mehr fordern diese immer wieder neu heraus. Es geht um Verständnis, Unterstützung und darum, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Deshalb haben wir gestern Abend mehrere Stunden miteinander gesprochen. Es war für mich ein sehr interessanter und lehrreicher Besuch.« MS: »Gleichberechtigter Partner zu werden, heißt für uns, die vielen Einzelinteressen der oft kleineren Produzenten zu bündeln. Das ist nicht immer einfach. Es ist leichter, 200 Schafe zu hüten, als 200 Bäuerinnen und Bauern unter einen Hut zu bekommen (lacht). Aber die ersten Schritte sind getan. Das Interesse und die Erwartungshaltung sind auf beiden Seiten sehr groß.« Arbeitet die BIregO bereits mit festen Partnern und welche Erfahrungen hat Alnatura mit Genossenschaften? MS: »Wir arbeiten seit vielen Jahren schon sehr gut mit der ersten und deutschlandweit größten Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu zusammen (Anm. d. Red.: auch bei Alnatura im Sortiment). Neumarkter Lammsbräu nimmt jährlich die komplette Brauerei-Gerste ab. Durch die langfristige Abnahmegarantie kann die Er zeu ger ge mein schaft zum Beispiel die Fruchtfolge auf den Feldern besser planen. Wichtig für die Brauerei ist, dass dank unserer Genossenschaft nun ihr gesamtes Getreide direkt zu unserem neuen Aufbereitungsund Lagerzentrum gebracht wird. Wir prüfen die Qualität, reinigen das Getreide, trocknen und lüften es und kontrollieren die Temperatur. Das können die wenigsten Bauernhöfe selbst leisten.« RK: »Beim Thema Gemüse arbeiten wir bei Alnatura schon sehr erfolgreich mit einigen Partnern zusammen: Seit 2019 kooperieren wir eng mit den Reichenauer Gemüsegärtnerinnen und -gärtnern. Dazu gehören 60 Erzeugerbetriebe. Das Herzstück der weitreichenden Kooperation ist eine 40 Hektar große Fläche, auf der Bio ausschließlich für Alnatura angebaut wird. Und weitere Flächen sind geplant. In modernsten Gewächshäusern kann hier von März bis Novem ber heimisches Bio-Gemüse für unsere Märkte geerntet werden. Es ist uns im Rahmen der Kooperation sogar gelungen, in dieser wärmsten Gemüseanbauregion Deutsch lands Ingwer anzubauen – ein Renner bei unseren Kundinnen und Kunden. Und auch die heimische Süßkartoffel wird gut angenommen. Wir konnten als Partner überzeugen. Es ist wichtig, sich persönlich zu kennen und zu vertrauen. Es bleibt spannend.« KK 26 Alnatura Magazin März 2022
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