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Alnatura Magazin November 2024

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Einfach backen // Alnatura bewegt: Bio hilft der Artenvielfalt // Freiländer Bio Geflügel: Wo Puten im Wald leben

ALNATURA BEWEGT Bio

ALNATURA BEWEGT Bio hilft der Artenvielfalt Bunter, lauter und lebendiger: Studien belegen, dass auf Bio-Feldern mehr blüht, krabbelt, summt und fliegt als auf konventionellen. Damit leistet der Bio-Landbau einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt. W er wissen möchte, wie es um die Artenvielfalt auf einem Bauernhof bestellt ist, muss Tier- und Pflanzenarten nicht nur bestimmen, sondern auch zählen. Kein Kinderspiel, denn allein in Deutschland gibt es rund 40 Regenwurmarten, 350 verschiedene Ackerwildkräuter, über 600 Wildbienen- und fast 4 000 Schmetterlingsarten. Die Forschenden werden mit dem Zählen allerdings immer schneller fertig, denn das Artensterben ist in vollem Gange. Expertinnen und Experten der Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) sprechen bereits vom sechsten Massenaussterben in der Geschichte der Erde. Doch anders als beim letzten Massensterben vor 66 Millionen Jahren ist dieses Mal nicht ein Asteroid an der Misere Schuld, sondern vor allem: der Mensch. Er zerstört Lebensräume für Tiere und Pflanzen, vergiftet die Umwelt, beutet sie über die Maßen aus und heizt zusätzlich das Klima an. Landwirtschaftliche Arbeit, für die rund die Hälfte der Fläche Deutschlands genutzt wird, kann das Artensterben weiter anfeuern – oder einen Beitrag leisten, dem entgegenzusteuern. Bio-Betriebe arbeiten mit der statt gegen die Natur In der konventionellen Landwirtschaft werden Pflanzen mit Mineraldünger ernährt und mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln vor Krankheiten und Schädlingen geschützt. Zum Leid von Insekten, Bakterien und anderen Lebewesen, die damit geschädigt werden oder deren Nahrungsgrundlage wegfällt. Wer biologisch ackert, muss mit der statt gegen die Natur arbeiten. Bei Schädlingsbefall etwa sind Bio-Betriebe auf Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Florfliegen angewiesen, die ihren Schützlingen Quälgeister wie Blattläuse vom Leib fressen. Unerwünschte Beikräuter werden durch Hacken und Striegeln im Zaum gehalten, andere Ackerwildkräuter dürfen neben den Nutzpflanzen friedlich koexistieren. Sie finden auf Bio-Äckern, die in der Regel nicht so dicht bepflanzt und daher lichtdurchlässig sind, ideale Wachstumsbedingungen. Mit ihrem Nektar, ihren Pollen, Blättern, Wurzeln und Samen bieten sie vielen Tieren eine wichtige Nahrungsgrundlage. Außerdem beschatten sie den Boden, schützen ihn vor Austrocknung und sorgen damit dafür, dass sich hier auch Bodenorganismen, Asseln und andere Lebewesen wohlfühlen. Um ihre Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, düngen Bio-Bäuerinnen und -Bauern nicht nur mit Mist und Gülle. Sie bauen auf ihren Feldern auch immer wieder andere Kulturen an. Der Grund: Pflanzen wie Weizen oder Kartoffeln entziehen dem Boden viele Nährstoffe. Klee, Erbsen oder Bohnen bringen die Bodenfruchtbarkeit wieder ins Gleichgewicht. Von solch vielfältigen Fruchtfolgen profitiert auch die Natur. Denn so erfüllt ein ökologisch bewirtschaftetes Feld im Laufe der Zeit verschiedene Funktionen: etwa Brutstätte, Kinderstube oder reichlich gedecktes Büfett. 35 % mehr Feldvögel 22 Alnatura Magazin November 2024

ALNATURA BEWEGT Deutlich mehr Arten auf Bio-Flächen Laut dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FibL) tummeln sich auf Bio-Feldern im Schnitt nicht nur 30 Prozent mehr Arten, sondern je Art etwa doppelt so viele Individuen wie auf konventionellen Flächen. Davon profitieren ganze Ökosysteme. Fleißige Bestäuber und schädlingsregulierende Nützlinge werden nämlich überall gebraucht. Allerdings: Jeder Betrieb ist anders, und so variiert auch auf Öko-Flächen die Vielfalt. Das liegt mitunter daran, dass die EU-Bio-Verordnung keine expliziten Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt vorschreibt. Die Bio- An bauverbände hingegen haben zum Teil ausgeklügelte Systeme entwickelt, mit denen sie ihre Mitglieder zu Bemühungen für mehr Vielfalt anspornen. Denn durch den Verzicht auf chemischsynthetische Pflanzenschutzmittel ist der Bio-Landbau in Sachen Artenschutz zwar bereits auf einem guten Weg. Doch da geht noch mehr. Besonders Hecken, Brachflächen, Blühstreifen, Bio tope, Steinhaufen und der Anbau in Mischkultur und Agroforst sind geeignet, möglichst vielen Arten gute Wachstumsbedingungen, aus reichend Nahrung und notwendige Rückzugsorte zu bieten. Gastbeitrag von Ina Hiester, Journalistin für Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit. Alnatura Bio-Bauern-Initiative Mit der Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) konnten wir bereits 119 Betriebe dabei unterstützen, auf ökologischen Landbau umzustellen und damit mehr Platz für Biodiversität zu machen. Der Bio-Landbau verzichtet auf chemisch-synthetische Substanzen: • Herbizide gegen unerwünschte Beikräuter • Insektizide gegen Insekten • Fungizide gegen Pilze • Rodentizide gegen Nagetiere • Akarizide gegen Milben • Molluskizide gegen Schnecken • Nematizide gegen Bodenparasiten Mehr Vielfalt auf Bio-Äckern 1 23 % mehr Insekten 95 % mehr Ackerwildkräuter 1 Angaben beziehen sich auf die Anzahl der Arten. Quelle: Sanders, Jürn; Jürgen Heß (Hrsg.): Thünen Report 65, Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft, 2. Auflage https://www.thuenen.de/media/ publikationen/thuenen-report/ Thuenen_Report_65.pdf

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