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Alnatura Magazin Oktober 2020

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GESELLSCHAFT Aufgeben

GESELLSCHAFT Aufgeben ist keine Option Mit zwei spektakulären Aktionen startete Greenpeace in Deutschland vor 40 Jahren. Eines der Grundprinzipien: Nicht nur pro tes tieren, sondern auch einschreiten, sich Umweltzer störern in den Weg stellen. Das ist es, was Greenpeace von Anfang an aus ge zeichnet hat und auch in Zukunft nötig macht. Von Weitem sah man nur zwei kleine Punkte und ein langes weißes Spruchbanner: Zwei Aktivisten hingen seit 26 Stunden an einem 35 Meter hohen Schornstein. Die Geschichte dahinter ist der reinste Umweltkrimi. Aus dem Fabrikschlot blies die Chemiefirma Boehringer mit die giftigsten Stoffe in die Hamburger Luft, die der Mensch je in die Umwelt entlassen hat: Dioxine. Es war die zweite Protestaktion einer neu formierten Umweltschutzgruppe – gegen den zweiten aufgedeckten Giftskandal. Wenige Monate vorher hatten die Aktivistinnen und Aktivisten alles daran gesetzt, die Verklappung von verdünnter Schwefelsäure in der Nordsee zu verhindern, und sich dazu mit der verantwortlichen Bayer AG angelegt. Spektakulärer hätte Greenpeace in Deutschland nicht starten können, vor 40 Jahren im Oktober 1980. Und Greenpeace war mehr als nötig in Deutschland, denn der Gewissenlosigkeit vieler Firmen, Investoren und kreditgebender Banken, ebenso wie der Untätigkeit vieler Politikerinnen und Politiker musste etwas entgegengesetzt werden! DAMALS WIE HEUTE STÜTZT SICH DIE ORGANISATION AUF FÜNF PFEILER: MISSION: Greenpeace ist eine internationale Umweltschutzorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen kämpft. 44 Alnatura Magazin Oktober 2020 AKTIONEN: »Taten statt warten« – selbst am Ort des Geschehens zu sein, das gab es so vorher nicht. Greenpeace dokumentiert, schreitet gewaltfrei ein, scheut nicht den Konflikt mit den Umweltsündern. Dabei war und ist es den Aktiven wichtig, »Bilder« zu schaffen. Bilder, die sofort erkennen lassen, worum es geht, wer Unrecht oder Raubbau verantwortet und was zu tun ist, um weiteres Leid zu verhindern. Später kamen anderweitige Aktivitäten dazu, so erarbeitet Greenpeace wissenschaftliche Grundlagen, präsentiert konkrete Lösungen und kümmert sich um Umweltbildung. Doch es bleibt wichtig, den Protest mit direkten Aktionen sichtbar zu machen, zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. INTERNATIONALITÄT: Frieden und Um welt kennen keine Grenzen und Landesgrenzen schon gar nicht. Daher war Greenpeace von Anfang an international aufgestellt und ist es heute mehr denn je. Bei allen Herausforderungen überwiegt die Stärke der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung. Greenpeace Deutsch- Taten statt warten von Anfang an: Schornsteinaktion bei der Chemiefirma Boehringer im Juni 1981. Nur mit Gasmaske und Schutzanzug halten es die beiden Aktivisten bei den giftigen Abgasen aus.

land engagiert sich in internationalen Teams, koordiniert diese auch, betreut Trainings und unterstützt finanzschwächere Länderbüros. UNABHÄNGIGKEIT: Politisch und finanziell unabhängig zu sein, war von vornherein ein Muss. Denn nur so kann Greenpeace völlig frei agieren und Kritik üben. Einzig private Spenden machen die Arbeit möglich, Geld von Unternehmen und von staatlichen Stellen lehnt Greenpeace ab. MENSCHEN: Greenpeace lebt vom Mitmachen! Aus einer Handvoll engagierter Leute ist im Laufe der Jahre eine starke Organisation geworden. Heute arbeiten rund 300 Frauen und Männer beim deutschen Greenpeace e. V., Tausende Ehrenamtliche sind bundesweit aktiv und viele Hunderttausend Menschen unterstützen den Verein in Deutschland regelmäßig. Zwar hat sich die Organisation ständig weiterentwickelt und immer mal wieder hinterfragt, doch ihren Grundsätzen blieb sie treu. Dies war mitentscheidend dafür, dass viele Skandale aufgedeckt und eine Liste wirklich wichtiger Erfolge erzielt wurden: vom Ende des kommerziellen Walfangs bis zum Dumpingverbot für radioaktiven und toxischen Müll in den Meeren, vom »Weltpark Antarktis« über die Entwicklung und Durchsetzung des FCKW-freien Kühlschranks bis hin zum Schutz großer Urwaldgebiete in Russland, Kanada und am Amazonas. Auch etliche gesetzliche Verbesserungen für Naturund Umweltschutz hat Greenpeace erreicht. Als Teil der Umweltbewegung trug Greenpeace dazu bei, dass ökologisches Denken und nachhaltiges Handeln ein wesentlicher Bestandteil der politischen Diskussion, in vielen Bereichen auch der betrieblichen Umsetzung und nicht zuletzt des Alltags vieler Bürgerinnen und Bürger geworden sind. AB JETZT GEHT ES UMS ÜBERLEBEN Seit 1980 hat sich viel getan, doch angesichts der größten Umweltkrise aller Zeiten sind alle Erfolge gefährdet. Der vom Menschen und besonders vom Nichtstun vieler Politikerinnen und Politiker verursachte Klimawandel rast in einem Tempo auf uns zu, dass hier sogar das Wort »Klimapandemie« passend erscheint. Es geht inzwischen nicht mehr nur um den Schutz, es geht um den Erhalt der Lebensgrundlagen und damit ums pure Überleben! Neben den geforderten Sofortmaßnahmen legt Greenpeace fundierte, zukunftsfähige Konzepte vor: zum Meeres- und Waldschutz, zur Energie- und Mobilitätswende und nötigen Revolution in der Landwirtschaft. Sie müssen schleunigst umge- setzt werden. Jetzt gilt es auch, Allianzen zu formen mit allen, die sich engagieren. Daher lautet das Credo von Greenpeace und allen, die Greenpeace unterstützen: »Jetzt erst recht – Aufgeben ist keine Option!« Gastbeitrag Greenpeace e. V. Weitere Infos unter greenpeace.de Das Flaggschiff »Rainbow Warrior III« ist welt weit im Einsatz für Umweltschutz und Frieden. 1985 zerstörten Bomben des französischen Geheimdienstes die erste »Rainbow Warrior«. Doch Greenpeace ließ sich davon nicht unterkriegen, gemäß dem Motto: »Einen Regenbogen kann man nicht versenken.« Mutige Aktionen an den Tatorten von Umweltzerstörung sind heute wichtiger denn je: Tag zehn eines Protests gegen die un verantwortliche Ölförderung des Konzerns BP in der Nord - see im Juni 2019. Flammender Protest gegen die Kohleverbrennung am Kraftwerk Niederaußem bei Köln im Januar 2019: Die Erderwärmung nähert sich der 1,5- Grad-Marke, die Welt steht damit kurz vor der Klimakatastrophe! Alnatura Magazin Oktober 2020 45

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