ALNATURA BEWEGT ÜBER DIE BÄUERLICHE ERZEUGER- GEMEINSCHAFT SCHWÄBISCH HALL • 1988 gegründet von Rudolf Bühler • 450 Bio-Mitgliedsbetriebe in der Region Hohenlohe (Baden-Württemberg) • kurze Wege: Geburt, Aufzucht und Schlachtung der Tiere in der Region • hohes Engagement für mehr Tierwohl • Erhalt alter Tierrassen • Anbau alter Gewürzpflanzen, Verarbeitung in eigener Manufaktur • regionale Schlachthöfe Schwäbisch Hall und Kurhessen »Der Erhalt einer einer alten alten Rasse Rasse ist nicht ist nur nicht Nostalgie. nur Nostalgie. Wir haben Wir mit haben dem Schwäbisch mit dem Hällischen Schwäbisch ein Schwein, das Hällischen zur ökologischen ein Landwirtschaft Schwein, das und zur deren ökologischen Vorstellung, wie man Landwirtschaft Tiere hält, passt. Schon und allein, zu deren weil es mit Vorstellung, dem hiesigen Klima wie man klarkommt Tiere und hält, passt. heimisches Schon Futter allein, weil verwerten es mit kann.« dem hiesigen Klima Rudolf Bühler, klarkommt und Gründer und Vorsitzender heimisches der BESHFutter verwerten kann.« Rudolf Bühler, Gründer und Vorsitzender der BESH WO FERKEL BALL SPIELEN KÖNNEN In Mulfingen-Ochsental, einem idyllischen Ort in der Region Hohenlohe, bewirtschaftet das Ehepaar Franz mit Unterstützung der Töchter Katharina und Sophia einen Bio-Hof. Hier leben nicht nur 105 Muttersauen (Rasse Schwäbisch Hällisch natürlich), sondern auch ein stattlicher Eber namens Florentius. Circa 2 800 Ferkel werden jährlich auf dem Hof geboren und aufgezogen. Ihr Bio-Futter stammt fast ausschließlich vom eigenen Hof. Auf den angrenzenden weitläufigen Feldern werden unter anderem Weizen und Gerste angebaut. Den Muttersauen scheint es zu bekommen – sie sehen gesund und wohlgenährt aus. Immer in ihrer Nähe wuseln kleine und größere Ferkel herum. Platz haben sie ausreichend. In der Zwischenzeit unterhalten sich die Alnatura Kolleginnen mit Familie Franz über deren Umstellung von kon ventioneller auf Bio- Tierhaltung. Schließlich liegt diese erst ein paar Jahre zurück. Statt auf Betonspaltenböden stehen die Schweine jetzt auf weichem Stroh, welches die Franzens täglich frisch einstreuen. Zudem haben sie Auslauf geschaffen und die Stallfläche erheblich vergrößert. Wenn die Sauen mögen, können sie hier sogar mit den herumliegenden Bällen spielen. »In diesem Stall dürften wir nach konventionellen Vorgaben dreimal so viele Tiere halten. Das wäre natürlich deutlich wirtschaftlicher«, erklärt Bauer Franz. Trotz der Mehrarbeit steht die Familie voller Überzeugung hinter der Umstellung; die Töchter werden den Hof übernehmen – die BESH mit ihrer Abnahmeund Preisgarantie ist ein starker Partner an ihrer Seite. LANDWIRTSCHAFT SEIT GENERATIONEN Nach etwa sechs Wochen kommen die Ferkel – in der Fachsprache jetzt Läufer genannt – zum Mastbetrieb nach Kleinallmerspann. Auch das Alnatura Team machte sich auf den Weg dorthin. Es sind nur 30 Kilometer. Auf dem Hof der Familie Stier erwartet uns ein junger Landwirt. Genau wie es die Töchter der Familie Franz vorhaben, führt Simon Stier den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Vorfahren weiter. Ein hoffnungsfroher Ausblick in Zeiten des Höfesterbens und von Nachwuchssorgen. Im Hintergrund grunzen die Schweine. Sie sind vor ein paar Tagen mit einem Gewicht von circa 30 Kilogramm aus Mulfingen-Ochsental angekommen. In den nächsten knapp sechs Monaten werden sie jede Menge Bio-Futter verzehren; angebaut auf den zum Hof gehörenden Ackerflächen. Für Simon Stier eine Selbstverständlichkeit: »Wir haben den Platz und bleiben so auch unabhängig.« Soja aus Übersee kommt für seinen Betrieb nicht infrage – dies schließt auch die BESH aus, und zwar seit Gründung der Genossenschaft. Stattdessen baut Simon Stier die Leguminosen mittlerweile selbst auf seinen Feldern an; so 22 Alnatura Magazin Oktober 2023
ALNATURA BEWEGT Achten Sie auf die rote Ecke! hat er wertvolles Futter für seine Schweine und versorgt die Böden obendrein auf natürliche Weise mit Stickstoff. Regionale Kreislaufwirtschaft in Reinform. Sind die Tiere von Bauer Stier dann um die 120 Kilogramm schwer, haben sie die Schlachtreife erreicht. Denn das ist unumstößlich: Zwischen dem Schwein im Stroh und der Salami auf dem Brot liegt ein entscheidender Moment – die Schlachtung. KURZE WEGE – AUCH ZUM SCHLACHTHOF Als der kommunale Schlachthof in Schwäbisch Hall 2001 vor dem Aus stand, hat ihn die Erzeugergemeinschaft erworben. Die Mitgliedsbetriebe bringen ihre Tiere entweder hierhin; oder – falls kürzer – nach Kurhessen, wo es einen weiteren BESH-Schlachthof gibt. Lange Transportwege können so ausgeschlossen werden. Für die Tiere bedeutet weniger Fahrtzeit weniger Stress. Oft bringen die Bäuerinnen oder Bauern ihre Tiere selbst und begleiten sie auf ihrem letzten Weg. Direkt nach der Schlachtung wird die Wurst hergestellt, auch jene, die später im Alnatura Markt in den Kühlregalen liegt. Frischer geht es nicht. Was sich wie selbstverständlich anhört, ist in Deutschland heute eine Seltenheit. Oft liegen lange Strecken zwischen Mast, Schlachtung und Verarbeitung. Bei der BESH hingegen werden nicht nur die Vorgaben der EU-Bio-Verordnung unterboten, sondern auch die der Bio-Verbände: Der Weg zum Schlachthof beträgt für die Schweine maximal 60 Kilometer. Von Bauer Stier zum Schlacht hof sind es sogar nur 15 Kilometer. Schließ lich sind frisches Fleisch und die Art und Weise der Wursther stellung Grundvorausset zungen für beste Qualität. Nur so kann beispielsweise auf Ge schmacks verstärker verzichtet werden.* Für den guten Geschmack der Alnatura Wurstwaren sorgen neben frischem Bio- Fleisch und Handwerkserfahrung vor allem die Gewürze. Für die Alnatura Wurst, hergestellt von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, gilt: • Geburt und Aufzucht der Tiere in Deutschland • Zugang zu Freigelände* • Futter aus der Region* • regionale Erzeugerschlachthöfe Schwäbisch Hall und Kurhessen KANN FLEISCHGENUSS KLIMAVERTRÄGLICHER WERDEN? Es gibt gute Gründe, weniger oder gar kein Fleisch zu essen. Auch die Sorgen ums Klima gehören dazu. Deshalb hat Rudolf Bühler beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eine Studie in Auftrag gegeben. Der Gegenstand: ein Vergleich der CO 2 -Emissionen zwischen der Bio-Schweinefleischerzeugung der BESH und einer konventionellen Produktion. Das Ergebnis fällt klar aus. Ein Bio-Betrieb der BESH stößt mit knapp 2,4 Kilogramm CO 2 pro Kilogramm Lebendgewicht nur rund halb so viel CO 2 aus wie ein konventionell wirtschaftender Betrieb vergleichbarer Größe mit 4,7 Kilogramm CO 2 . Besonders zu Buche schlagen die kurzen Wege und – statt Soja aus Übersee – das regional erzeugte Futter. Wenn Wurst, dann bitte so! aw Die rote Ecke: Landwir tinnen und Landwirte erhalten einen angemessenen Preis, damit sie sich über die ohnehin hohen Bio-Standards hinaus um die nachhaltige Förderung des Tierwohls kümmern können. In vielen Alnatura Wurstprodukten wird Fleisch der alten Nutztierrasse Schwäbisch Hällisches Landschwein verarbeitet. So auch in den Alnatura Speckwürfeln, die vielseitig in der Küche einsetzbar sind. Ein deftiges Gericht ist zum Beispiel Kraut fleckerl mit Speck. Zum Rezept geht es hier. * gemäß EU-Bio-Verordnung Alnatura Magazin Oktober 2023 23
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