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Alnatura Nachhaltigkeitsbericht 2021/2022

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Der Alnatura Nachhaltigkeitsbericht stellt unseren Beitrag für Mensch und Erde gebündelt und umfassend dar.

NACHHALTIGKEITSBERICHT

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 Als zweites Unternehmen überhaupt hat Alnatura 2020 die Pilotzertifizierung des We-Care-Standards durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen. Seit dem Frühjahr 2021 sind wir nun offiziell mit dem We-Care-Standard zertifiziert. Die folgenden Abschnitte geben tiefere Einblicke in unser Lieferkettenmanagement. Unsere Herstellerpartner Für die Entwicklung und Herstellung der Alnatura Produkte arbeiten wir mit rund 170 größtenteils mittelständischen Herstellerpartnern zusammen, welche wir unter qualitativen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auswählen. Alle unsere Herstellerpartner sind bio-zertifiziert, 43 Prozent von ihnen stellen für uns verbandszertifizierte Produkte her (siehe S. 26). Auch die Unternehmensführung und der Unternehmenssitz spielen eine Rolle bei der Auswahl unserer Partner. Wir arbeiten bevorzugt mit Herstellern aus Deutschland oder europäischen Nachbarländern zusammen und setzen – aus Sicht des jeweiligen Herstellerpartners – auf heimische Zutaten. Auf diese Weise fördern wir regionale Lieferketten und kurze Transportwege. Fast 70 Prozent unserer Hersteller haben ihren Sitz in Deutschland. Die übrigen Herstellerpartner sind in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Italien und vier weiteren europäischen Ländern ansässig. Neben der Einhaltung von Gesetzen auf beiden Seiten – als Grundlage jeglicher Geschäftstätigkeit – sind uns langfristige und faire Partnerschaften auf Augenhöhe ein besonderes Anliegen. Mit über 60 Prozent unserer Herstellerpartner arbeiten wir seit mindestens zehn Jahren zusammen, mit 18 Prozent sogar seit mindestens 20 Jahren. In jährlichen Gesprächen mit unseren Herstellerpartnern legen wir Ziele für die Zusammenarbeit fest, beispielsweise die Entwicklung neuer Produkte sowie Liefermengen und -konditionen. Auf unserer jährlichen Partnerkonferenz, welche 2020 digital und 2021 als Hybridveranstaltung stattfand, kommen wir mit unseren Herstellerpartnern und Naturkostfachmarkenlieferanten zusammen. Hier tauschen wir uns über Themen aus, die über das Tagesgeschäft hinausgehen, zum Beispiel zu nachhaltigem Wachstum und Entwicklungen im Bio-Landbau. Sozialstandards entlang der Lieferkette Wir streben möglichst regionale Lieferketten innerhalb Deutschlands an. Viele Zutaten in Alnatura Produkten stammen aber natürlicherweise auch aus dem europäischen oder dem nichteuropäischen Ausland. Bei Rohwaren wie beispielsweise Kakao, Pfeffer und Bananen, die ein tropisches Klima für ihr Wachstum benötigen, ist ein Import unvermeidbar. Wenn solche Rohwaren aus Ländern mit unsicheren politischen, sozialen, rechtlichen oder ökologischen Verhältnissen stammen – sogenannte Risikoländer gemäß Einordnung durch die amfori Business Social Compliance Initiative (amfori BSCI) –, greift die 2014 entwickelte Alnatura Policy Sozialstandards. Sie fordert, dass für Rohwaren aus BSCI-Risikoländern anerkannte Sozialstandards nachweislich eingehalten werden. Auf diese Weise möchte Alnatura sicherstellen, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort angemessen behandelt und entlohnt werden (siehe S. 35). Wir erkennen unter anderem das Fairtrade-Label, Naturland Fair oder Hand in Hand an. Mit dem Nachweis einer dieser Zertifizierungen gilt die Alnatura Policy als erfüllt. Ihre Einhaltung wird mindestens alle drei Jahre von unabhängigen, speziell geschulten Auditorinnen und Auditoren überprüft. Die Herstellerpartner sichern uns den Nachweis der entsprechenden Zertifikate schriftlich zu. Mit unseren Herstellerpartnern pflegen wir einen engen und regelmäßigen Kontakt. Auch der persönliche Austausch vor Ort, wie hier auf der Insel Reichenau, gehört dazu. Die Einhaltung der Alnatura Policy Sozialstandards können unsere Herstellerpartner für rund 96 Prozent der betroffenen Rohwaren nachweisen. Bei den übrigen vier Prozent handelt es sich in der Regel um kurzfristige Lieferantenwechsel. Dies kann auftreten, wenn es bei der üblichen Bezugsquelle zu Missernten, beispielsweise aufgrund von Unwettern oder Schädlingsbefall, kommt oder die Nachfrage nach der Rohware in unvorhergesehenem Ausmaß steigt. Gemeinsam mit Alnatura bemüht sich der Herstellerpartner dann um die Erfüllung der Sozialstandards, sodass ein Nachweis im darauffolgenden Jahr gewährleistet ist. Bei der Neuentwicklung von Alnatura Produkten achtet das Produktmanagement darauf, dass die Einhaltung der Alnatura Policy Sozialstandards von vornherein gewährleistet ist. Verschiedene Initiativen, die durch den Verkauf ausgewählter Alnatura Produkte unterstützt werden, leisten ebenfalls einen Beitrag zu fairen Arbeitsbedingungen und angemessenen Löhnen entlang der Lieferkette. So stammen beispielsweise alle 34

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 Alnatura Kaffeesorten aus fairen Partnerschaften, in deren Rahmen die Kaffee-Bäuerinnen und -Bauern vor Ort angemessen bezahlt werden und dadurch nachhaltig wirtschaften können. Der Alnatura Peru-Café unterstützt zusätzlich das Kinderhilfswerk terre des hommes (siehe S. 29). Im Rahmen der Initiativen „Faire Preise für unsere Milchbauern“ und „Faire Preise für mehr Tierwohl“ vereinbaren wir mit unseren Herstellerpartnern angemessene Preise für die Produkte, die – vertraglich zugesichert – an die Landwirtinnen und Landwirte weitergegeben werden (siehe S. 29). Mit dem Demeter-Zukunftsbeitrag erhalten Demeter- Höfe, die Molkerei- und Fleischprodukte für Alnatura erzeugen, eine finanzielle Förderung, durch welche wir die Landwirtschaft nach Demeter-Richtlinien als besonders nachhaltige Form der Bewirtschaftung fördern möchten (siehe S. 30). Umweltstandards entlang der Lieferkette Neben sozialen Aspekten begegnen unseren Herstellerpartnern und uns auch ökologische Herausforderungen entlang der Lieferkette. Der Anbau und Transport von Rohwaren erfordert Flächen und Ressourcen wie Wasser und Energie. Die Verwendung bevorzugt heimischer Zutaten aus biologischem Landbau in den Alnatura Produkten leistet einen Beitrag für eine möglichst umwelt- und klimaschonende Produktion. Bei einigen Zutaten und Produktgruppen stellen sich besondere Herausforderungen. Die Alnatura Policy Sozialstandards Anerkannte Sozialstandards umfassen verbindliche Regeln zur Gestaltung der Arbeits- und Lebens bedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter: 1. Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen 2. Keine Diskriminierung (u. a. nach Ethnie, Religionszugehörigkeit, Geschlecht, Alter) 3. Faire Bezahlung, mindestens entsprechend dem gesetzlichen Mindestlohn des jeweiligen Landes 4. Geregelte Arbeitszeiten, mindestens entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes 5. Schutz der Beschäftigten hinsichtlich Arbeits sicherheit und Gesundheit 6. Keine Kinderarbeit, mindestens keine ausbeuterische Kinderarbeit 7. Besonderer Schutz von jugendlichen Beschäftigten 8. Keine prekären Arbeitsverhältnisse 9. Keine Zwangsarbeit, keine körperlichen Strafen 10. Schutz der Umwelt So stehen Palmölplantagen beispielsweise stark im Fokus der Öffentlichkeit, da der massive konventionelle Ausbau zur Rodung von Regenwäldern geführt hat. Für Alnatura Produkte, in welchen die Zutat Palmöl nicht durch ein heimisch anbaubares Öl ersetzt werden kann, setzen wir daher ausschließlich auf RSPO-zertifiziertes Palmöl (siehe S. 28). Aquakulturen zur Garnelenzucht stehen im konventionellen Bereich oft in Zusammenhang mit der Zerstörung von Mangrovenwäldern. Mit dem Verkauf der Alnatura Origin Black-Tiger- Garnelen und der Alnatura Origin Garnelen aus biologischer Aquakultur fördern wir daher zwei Projekte, welche Mangrovenwälder in Indien und Costa Rica schützen und wiederaufforsten (siehe S. 31). Frisches Obst und Gemüse machen einen großen Anteil des Sortiments in den Alnatura Super Natur Märkten aus, weshalb wir in unserer Verantwortung als Händler auch einen Fokus auf das Lieferkettenmanagement dieser Produktgruppen legen: Der Anbau von Obst und Gemüse kann insbesondere in trockenen Regionen zu Konflikten innerhalb der Bevölkerung und zu illegalen Wasserentnahmen führen. Dem möchte Alnatura durch systematisches Süßwassermanagement entgegenwirken. Alnatura betrachtet hierfür den Wasserfußabdruck der Pro- Viele Zutaten der Alnatura Produkte stammen naturgemäß aus dem Ausland. Für Rohwaren aus BSCI-Risikoländern gilt die Alnatura Policy Sozialstandards. dukte und das Wasserrisiko in der jeweiligen Herkunftsregion. Für erste Produkte aus Gebieten mit besonders hohem Wasserrisiko, wie beispielsweise Erdbeeren aus Spanien, fordert Alnatura bereits entsprechende Zertifikate von den Lieferanten ein. Ab 2022 trifft Alnatura mit den Partnern für zentral eingekauftes Obst und Gemüse Vereinbarungen zu einem verantwortungsvollen Wassermanagement in den Herkunftsregionen. Die Umsetzung soll bis 2026 abgeschlossen sein. Bei exotischen Obst- und Gemüsesorten, beispielsweise bei Bananen, sind die Transportwege naturgemäß sehr lang. Flugware schließen wir aus, da ein Transport per Flugzeug mit 35

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