NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 Bei der Entscheidung, ob und welche Bodenbeläge und Deckensysteme wir einsetzen, spielt neben ökologischen Faktoren das Gesamterscheinungsbild des Markts eine wesentliche Rolle. Die Abhangdecke sorgt durch Lichtreflexion für viel Helligkeit. Der Recycling-Aluminiumanteil beträgt mehr als 75 Prozent. Zur konsequenten Weiterentwicklung der Märkte haben wir Ende 2021 damit begonnen, alle Bestandteile der Innenraumausstattung, wie zum Beispiel die Materialien der eingesetzten Möbel, und verwendete Baumaterialen, wie Wandputz und Fußbodenbeläge, hinsichtlich Umweltverträglichkeit zu überprüfen. Wir orientieren uns dabei an den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und streben für 2023 ein Basiszertifikat in Platin, dem höchsten Standard, an. Beleuchtung, Kühlmöbel und Klimatisierung Bei der Deckenbeleuchtung, die 26 Prozent des Stromverbrauchs der Alnatura Märkte ausmacht, setzen wir seit dem Geschäftsjahr 2017/18 bei Neueröffnungen und größeren Umbauten in unseren Märkten auf LED-Technologie. 84 Prozent der Alnatura Märkte sind mit Ablauf des Geschäftsjahres 2020/21 mit LED-Leuchten ausgestattet, was im Vergleich zur zuvor verwendeten Halogen- Beleuchtung etwas mehr als zehn Prozent Strom einspart. Die Beleuchtung der Nebenräume, wie Lagerflächen und die Räumlichkeiten für Alnatura Kolleginnen und Kollegen, stellen wir seit Januar 2021 auf LED-Technik um. Das Wechselintervall der LED- Technik beträgt rund zehn Jahre. Gebrauchte Leuchten nimmt der österreichische Hersteller zurück und führt sie einem eigenen Recycling- und Wiederverwertungsprozess zu. Rund 35 Prozent des Stromverbrauchs der Alnatura Märkte wird durch die verbauten Kühl- und Tiefkühlmöbel sowie die Klimaanlage verursacht. Bei Neueröffnungen oder größeren Umbauten bauen wir moderne Geräte ein, die energieeffizienter als ihre Vorgängermodelle sind. In 13 Alnatura Super Natur Märkten verwenden wir bei der Gewerbekälte, die unter anderem zum Kühlen der Milch, des Joghurts und der Fleischprodukte dient, Fahnenbergplatz in Freiburg: Nach der Übernahme im Rohbauzustand beginnt der Ausbau der Ladenfläche. Die Holzböden in den Regalen sind in der Regel über zehn Jahre im Einsatz, bevor sie bei einem größeren Umbau durch neue ersetzt werden. Die alten Böden werden von unserem langjährigen Partner, einer Schreinerei aus dem Odenwald, aufbereitet und weiter genutzt. sogenannte Verbundanlagen, die das natürliche Kältemittel CO 2 enthalten. Die bisher verwendeten synthetischen Kältemittel weisen ein deutlich höheres Treibhauspotenzial auf. Bis Ende des Geschäftsjahres 2021/22 werden wir 21 Märkte mit dieser Art Anlagentechnik betreiben. Für die Klimatisierung in diesen Märkten, bei der die Umstellung auf natürliche Kältemittel technisch schwieriger ist, setzen wir ein Kältemittel ein, das rund ein Drittel des Potenzials des bisher verwendeten Kältemittels aufweist. Seit 2019 testen wir zudem in drei Märkten eine sogenannte Integraltechnik. Sie integriert sowohl die Gewerbekälte als auch die Klimatisierung in ein System. Die Anlagen werden zu hundert Prozent mit dem natürlichen Kältemittel CO 2 betrieben, welches mit einem Wert von eins ein vergleichsweise geringes Treibhauspotenzial aufweist. 46
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 Um die Haltbarkeit der Lebensmittel sicherzustellen und ein angenehmes Arbeits- und Einkaufsklima zu gewährleisten, liegt die Solltemperatur in den Märkten bei 20 bis 21 Grad Celsius und die Maximaltemperatur bei 23 Grad Celsius. Die Klimatisierungs- und Lüftungsanlagen messen kontinuierlich den CO 2 - Gehalt sowie die Temperatur und passen die Werte automatisiert und energieoptimiert an. Ökostrom und Energieeffizienz Alle Alnatura Standorte beziehen hundert Prozent Ökostrom. Mit Ausnahme eines Marktes, bei dem wir keine Wahlfreiheit haben, stammt dieser von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), einem reinen Ökostromanbieter. Eine Kilowattstunde des EWS-Stromes für Alnatura verursacht im Durchschnitt sechs Gramm CO 2 -Emissionen und stammt zu hundert Prozent aus Wasserkraft. Zum Vergleich: Der bundesdeutsche Strommix verursacht rund 366 Gramm. Bei einem Gesamtverbrauch von 24 Millionen Kilowattstunden Ökostrom, den die Alnatura Märkte, der Alnatura Campus und das Verteilzentrum in Lorsch im Geschäftsjahr 2020/21 hatten, sparten wir somit 8 640 Tonnen CO 2 -Emissionen ein. Dies entspricht den durchschnittlichen jährlichen CO 2 -Emissionen von rund 1100 Menschen in Deutschland. Abfallaufkommen und Wertstoffkreislauf Im Zuge der überarbeiteten Abfallgewerbeverordnung haben wir die Datenerhebung der Abfallkennzahlen angepasst. Die Daten stammen von unseren Entsorgungsdienstleistern und beziehen sich auf das Kalenderjahr 2021. Bisher lag uns nur ein Teil der Zahlen durch die Entsorgungsdienstleister vor, sodass wir die Abfallkennzahlen durch Hochrechnungen vervollständigten. Ein wesentlicher Unterschied zu den bisher veröffentlichten Ergebnissen stellt die verminderte Menge des Abfalls je Markt dar. So gaben wir für das Geschäftsjahr 2018/19 ein Abfallaufkommen von 92 Kilogramm pro Markt und Werktag an. Für das Kalenderjahr 2021 liegt das Abfallaufkommen bei rund 75 Kilogramm. Maßgeblich hierfür ist der um rund 22 Kilogramm deutlich niedrigere Verbrauch an Pappe, Papier und Kartonagen. Papier, Pappe und Kartonagen bilden mit knapp 60 Prozent weiterhin die mit Abstand größte Abfallfraktion, sie fallen vor allem durch Transport- und Umverpackungen an. Danach folgen die Fraktionen Restmüll mit 30 Prozent, verpackte und unverpackte Lebensmittel mit knapp sieben Prozent und die für den Transportschutz der Waren eingesetzte Wickelfolie mit knapp fünf Prozent. Papier, Pappe und Kartonagen sowie die Wickelfolie werden dem Recycling zugeführt. Der Restmüll wird thermisch verwertet und der Bio-Abfall wird entweder kompostiert oder für die Erzeugung von Biogas verwendet. Lebensmittelverschwendung vermeiden Wir legen großen Wert auf einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln. Unser Warenwirtschaftssystem unterstützt die Kolleginnen und Kollegen durch Bestellvorschläge, die zum Beispiel auch Feiertage und Ferienzeiten berücksichtigen. Auf Produkte, deren Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum bald abläuft, gewähren wir Preisnachlässe. Hundert Prozent unserer Märkte arbeiten zudem mit den Tafeln und/oder anderen gemeinnützigen Einrichtungen sowie Foodsharing- Initiativen zusammen, die uns regelmäßig noch verzehrfähige Lebensmittel abnehmen. Da diese Initiativen nicht jeden Tag Lebensmittel abholen kommen, arbeiten wir seit 2019 auch mit dem Unternehmen Too Good To Go zusammen. Kundinnen und Kunden können damit per App Obst und Gemüse oder Brot und Backwaren, die wir am nächsten Tag nicht mehr verkaufen würden, in vorgepackten Tüten zu rund einem Drittel des regulären Verkaufspreises kaufen. Um besser zu verstehen, welche Lebensmittel in welchen Mengen aus welchen Gründen in unseren Märkten weggeworfen werden müssen, haben wir gemeinsam mit dem Thünen-Institut im Sommer 2021 in drei Berliner Märkten eine Zählung vorgenommen. Über einen Zeitraum von rund einer Woche dokumentierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alle Lebensmittel, die zunächst vom Team des jeweiligen Markts aussortiert und zu einem späteren Zeitpunkt entweder durch die Tafeln oder Foodsharing-Initiativen abgeholt oder in der Bio-Tonne entsorgt wurden. Von den nicht mehr verkaufsfähigen Lebensmitteln landeten am Ende durchschnittlich zwölf Prozent im Bio-Abfall. Die restlichen Produkte wurden entweder von den Tafeln oder Foodsharern abgeholt oder über Too Good To Go verkauft. Mio. kWh 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1,8 19,8 Alnatura Super Natur Märkte 1,8 21,9 312 309 GJ 16/17 GJ 17/18 GJ 18/19 Verteilzentrum Alnatura Lorsch Campus 0,2 0,4 0,4 1,8 1,6 1,6 22,4 21,6 21,6 294 285 282 GJ 19/20 GJ 20/21 kWh/m 2 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Stromverbrauch der Alnatura Super Natur Märkte, des Alnatura Campus und des Verteilzentrums in Lorsch: Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Verkaufsfläche ist in den vergangenen fünf Geschäftsjahren um zehn Prozent gesunken. 47
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